Wann ist eine Atem-, Sprech- und Stimmtherapie sinnvoll?
Beobachten Sie bei sich Symptome wie:
- Wiederkehrende Heiserkeit mit einer rauen, verhauchten oder belegten Stimme?
- Globusgefühl (Fremdkörpergefühl) im Kehlkopf oder vermehrte Schleimbildung?
- Klingt eine länger zurückliegende Kehlkopfentzündung nicht richtig ab?
- Müssen Sie sich häufig räuspern?
- Ist Ihre Stimme wenig belastbar und bricht manchmal weg?
- Empfinden Sie Anstrengung oder Schmerz beim Sprechen oder Singen?
- Klingt Ihre Stimme tiefer oder höher als gewohnt?
- Ermüdet ihre Stimme schnell und bekommt einen matten, gepressten Klang?
- Fällt es Ihnen schwer, die Lautstärke Ihrer Stimme zu steigern?
- Leiden Sie beim Sprechen unter Kurzatmigkeit oder können beim Singen den Ton nicht mehr so lange halten?
- Haben Sie Probleme bei der Artikulation oder ist ihr Redefluss unterbrochen?
Das alles können Hinweise auf eine behandlungsbedürftige Stimmstörung oder Sprechstörung sein.
Hat Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen eine Verordnung für Stimm Sprech Sprach und Schlucktherapie (SSSST) ausgestellt, dann können Sie diese Therapie in meiner Praxis in Anspruch nehmen. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Die 3 Grundlagen der Atem-, Sprech- und Stimmtherapie
Atem
Der Atem ist essentiell für die Stimme, da seine Luftströmung beim Ausatmen die Stimmbänder in Schwingungen versetzen und so Klang erzeugen kann. Gezielte Atemübungen stärken die Atemmuskulatur, verbessern die Atemführung und reduzieren so die Belastung der Stimmbänder. Eine physiologische 3-teilige Atmung (Einatem, Ausatem, Atempause) hält die Stimme nachhaltig stabil und kraftvoll.
Sprechen
Sprechen ist eine komplexe Fähigkeit, die Atem, Artikulation und Koordination erfordert. In der Sprechtherapie geht es darum, diese Prozesse zu verbessern, um eine klare und flüssige Kommunikation zu ermöglichen. Gezielte Übungen helfen, die Beweglichkeit der Zunge, Lippen und Kiefer zu flexibilisieren, damit Worte klar ausgesprochen werden. Zu einer ausgewogenen sprecherischen Präsenz und sicheren Kommunikation gehört es auch, Pausen richtig zu setzen und das Sprechtempo anzupassen.
Stimme
Der Stimmklang entsteht durch ein fein ausbalanciertes Zusammenspiel von Atem, Stimmbändern und Resonanzräumen im Körper. Funktioniert diese Interaktion gut, ist eine gesunde Stimme in der Lage, auch zeitweilige Belastungen durch viel oder lautes Sprechen und Singen zu meistern. Verändert sich der Klang der Stimme jedoch bei Anstrengung, helfen gezielte Stimmübungen, um die Stimme wieder optimal einzusetzen und gesund zu erhalten.
Therapieablauf der Stimmtherapie
1. Diagnostik
2. Individueller Behandlungsplan
3. Therapie
4. Vorbereitung und Nachbereitung der Therapie
5. Verlaufsdokumentation
6. Beratung
7. Bericht
Arten der Stimmstörung
Funktionelle Stimmstörungen
Funktionelle Dysphonien sind Stimmprobleme, die ohne organische Ursachen entstehen, also ohne erkennbare körperliche Veränderungen im Kehlkopf oder den Stimmbändern. Sie können durch übermäßige Stimmnutzung, falsche Atemtechnik, Stress oder emotionale Belastungen ausgelöst werden. Häufige Symptome sind Heiserkeit, eine schwache oder belegte Stimme sowie Schwierigkeiten beim Sprechen über längere Zeit. Eine logopädische Therapie hilft, die Stimmtechnik zu verbessern, die Muskulatur des Kehlkopfes zu entspannen und die Stimme zu stabilisieren.
Organische Stimmstörungen
Organische Dysphonien entstehen durch körperliche Veränderungen im Bereich der Stimmbänder oder des Kehlkopfes, wie zum Beispiel Entzündungen, Stimmbandknötchen, Stimmbandpolypen, eine Stimmbandlähmung oder dem Reinke-Ödem. Diese Veränderungen beeinträchtigen die normale Stimmfunktion und führen zu Symptomen wie Heiserkeit, Stimmverlust oder einer veränderten Klangqualität. Organische Stimmstörungen erfordern eine genaue medizinische Untersuchung und Behandlung. In vielen Fällen unterstützt eine Stimmtherapie (Logopädie), die Stimmwiederherstellung zu fördern und die Funktionalität der Stimme zu verbessern.
Psychogene Stimmstörungen
Psychogene Dysphonien entstehen durch psychische oder emotionale Belastungen, die sich auf die Stimme auswirken, ohne dass organische oder funktionelle Ursachen vorliegen. Häufige Auslöser sind Stress, Ängste, Depressionen oder traumatische Erlebnisse. Diese Stimmstörungen reichen von Heiserkeit, über eine plötzlich veränderte Stimme bis hin zu völligem Stimmverlust (psychogene Aphonie). Die - möglichst frühzeitige - Behandlung umfasst meist eine Kombination aus Stimmtherapie, psychologischer Unterstützung und Entspannungsübungen, um die zugrunde liegenden psychischen Faktoren zu bearbeiten und die Stimmfunktion wiederherzustellen.
Stimmtherapie - häufige Fragen und Antworten
Was genau ist eine Stimm- und Sprechtherapie (SSSST)?
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Stimmtherapie?
Ich habe ein Rezept zur Stimm, Sprech, Sprach und Schlucktherapie (SSSST)
Was erwartet mich bei einer Stimmtherapie?
Was kann ich selbst tun, um die Stimmtherapie zu unterstützen?
Bekomme ich Stimmübungen zum selbst üben?
Wie lange dauert es, bis ich Ergebnisse spüre?
Wie lange dauert eine Stimmtherapie?
Kann ich während der Stimmtherapie weiterhin sprechen/singen?
Kann ich die Stimmtherapie auch bei einer leichten Heiserkeit oder gelegentlichem Stimmverlust machen?
Muss ich die Stimmtherapie auch nach einer Verbesserung noch fortsetzen?
Kann Stimmtherapie auch bei Sängern helfen?
Was kann ich selbst tun, um meine Stimme klangvoll und gesund zu halten?
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